Michael Casey OCSO
Thomas Merton und die monastische Erneuerung
Die Tagebücher von Thomas Merton lassen ein Stück weit erkennen, dass seine Vision von einem idealen Zisterzienserleben eine Verallgemeinerung seiner eigenen Resonanzen und Vorlieben war; Freiheit, Einsamkeit und Offenheit für die Welt standen dabei im Vordergrund. Er erlebte er eine langjährige Entfremdung von seiner eigenen Gemeinschaft und insbesondere von seinem Abt James Fox. Das Zweite Vatikanische Konzil begrüßte er zwar, kritisierte aber die praktischen Veränderungen in seinem Gefolge, insbesondere in der Liturgie. Sein Streben nach einer Neuausrichtung betraf vor allem Autorität und Gehorsam, Flexibilität, monastische Disziplin, Einsamkeit und Offenheit. Der bekannte australische Trappist und geistliche Schriftsteller zeichnet aus den Quellen Mertons wechselvollen Weg nach.
Aus Erbe und Auftrag 4/20, Seite 419-436