Gotthard Fuchs
„in Geburtswehen“
Mit Paulus vom Ende her denken Römerbrief 8,18-30
Eingeborene sind wir alle, abgründig ist des Menschen Herkunft von woanders her. Natürlich ist es die weihnachtliche Geburtshöhle des Mutterschosses, in der wir um die neun Monate zu wohnen hatten - relativ eng zwar, aber doch geräumig genug, dass wir lebenslang ein Gespür haben für den Beziehungsraum, der unseren Maßen entspricht. Aber diese Herkunft aus dem erotischen Zusammenspiel von Zeugung und Empfängnis verweist ja seinerseits in einen vorgeburtlichen Raum, einen anderen und größeren Schoß der Herkunft: Woher kommen wir, wenn wir gezeugt und empfangen, ausgetragen und schließlich geboren werden? Und wohin kommen wir, wenn wir zur Welt kommen - und zu uns selbst? Und warum diese Geburtswehen am Anfang - und am Ende, und überhaupt?
Aus Erbe und Auftrag 4/15, Seite 426-430