Leopold Czernin-Kinsky

Zwischen Rugby, lectio divina und Kartoffeln - Erfahrungen in der englischen Abtei Ampleforth

Jeder Schüler in Ampleforth ist in einem Wohnhaus untergebracht, und jedes Wohnhaus hat seinen eigenen house chaplain (Hausgeistlichen). Meiner hieß Father Alex und wir hatten jeden Dienstag gemeinsam mit ihm eine Abendmesse im Haus und jeden Freitag eine gemeinsame Vesper. Das war immer sehr schön, vor allem weil man die Mitschüler dann ganz anders erlebte. So hat sich am Freitag jeder auf das Wochenende und das Ausgehen gefreut, aber vorher hatte man eben noch Vesper, bei der jeder still wurde und zur Ruhe kommen konnte. Danach war jeder supermotiviert für das Wochenende. Sonst sind mir vor allem die drei oder vier Mönche in Erinnerung geblieben, die in der Schule unterrichtet haben. Allerdings hatte ich keinen im Unterricht, aber es gab immer diese persönliche Verbindung zum Kloster, vor allem durch die house chaplains. Außerdem gab es jedes Jahr abhängig von der Jahrgangsstufe ein oder zwei Einkehrtage, die von einem eher jüngeren Mönch des Klosters, der auch selber Lehrer war, gehalten wurden.

Aus Erbe und Auftrag 3/18, Seite 332-336

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