Markus Weiß OSB und Cyrill Schäfer OSB
Muße und Gemeinschaft
Ein gelungenes Gemeinschaftsleben bedeutet, sich Zeit nehmen für Kommunikation. In dieser Hinsicht können klösterliche Gemeinschaften heilende Kräfte entfalten, indem sie zur Schule des Lebens und des Reifens werden. Der geschwisterliche Umgang hilft dabei, die jeweils individuelle Mitte zwischen Nähe und Distanz zu finden und so psychologisch und geistlich zu wachsen. Manche Ordensleute haben allerdings ihre liebe Not mit der Gemeinschaft: Aus erlittenen Verletzungen heraus oder aus Furcht vor neuen ziehen sie sich zurück und richten sich in ihrer Einsamkeit ein. Die Flucht in die Arbeit ist dabei immer ein willkommener Vorwand.
Aus Erbe und Auftrag 2/19, Seite 219-220