Ingrid Achleitner

Aufrichtige Erzählungen eines Schweizer Pilgers

Über das Buch „Neuland unter den Sandalen“ von P. Christoph Müller OSB

Ist nicht schon alles gesagt und geschrieben worden über den Camino de Santiago, sei es, dass man ihn zu Fuß, mit dem Rad oder gar mit einem Esel, alleine, zu zweit, als Frau allein etc. absolviert hat? Das Pilgerbüro der Erzdiözese Santiago de Compostela berichtet von einem Rekordansturm im Jahr 2010: Über 270.000 Pilger wurden gezählt - so viele wie nie zuvor in der jüngeren Geschichte. Die Faszination scheint also ungebrochen, Pilgern ist modern und der Büchermarkt floriert: Ein Internet-Buchversand bietet zum Stichwort „Jakobsweg“ 3200 Titel, davon 140 Reiseberichte, manche mit etwas seltsamen Untertiteln wie „Mysteriöse Geschichten“, „Zwischen Karriere und Ruhestand“, „Mein Abenteuer“, „Der Weg zum Ich“ usw. Das inhaltliche Spektrum ist breit und reicht von oberflächlichen Touristen-Tagebüchern bis zu bewegenden Zeugnissen tiefer Glaubenserfahrungen angesichts der überwältigenden Wirklichkeit Gottes, konkret erlebt durch die uralte religiöse Praxis der Pilgerschaft.

Aus Erbe und Auftrag 1/12, Seite 45-47

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