Elmar Salmann OSB

Dem Leiden und der Liebe ein Gesicht geben

Die romanische Kreuzigungsgruppe in der Abteikirche Gerleve

WAS SEHEN WIR? Eine Figurenplastik aus der Zeit von 1200 bis 1250, spanischen Ursprungs, eine wundersame Kreuzung von romanischer und gotischer Linienführung. Es vereinen sich hier die entlegene und doch tröstende Hoheit des Romanischen, ihr Sinn für die Erhabenheit der Erstehung, für Distanz und seinshafte Größe wie die einfühlende Seelennähe, die psychologische Bewegtheit und Leidensmystik der keimenden Gotik. Es ist, als ob die Worte des Römerbriefs (8,18) Gestalt gewönnen: Ich halte dafür, dass die Leiden dieser Zeit nichts bedeuten im Vergleich zu der Herrlichkeit, die an uns offenbar werden soll...

Aus Erbe und Auftrag 3/06, Seite 302-303

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