Georg Fischer SJ

„Auszureißen und einzureißen, … zu bauen und zu pflanzen“

Jeremias Berufung (Jer 1)

Gott erscheint in Jer 1 menschlich nahe wie kaum sonst, und zugleich als absoluter Souverän. Er möchte und kennt den Propheten noch vor seiner Empfängnis, geht auf seine Bedenken ein, verspricht ihm Beistand, berührt ihn, lobt ihn und überträgt ihm vielfache Verantwortung. Er ist aber auch der Herr der Geschichte, der verwirklicht, was er ankündigt, der alle Völker im Blick hat, die größte Supermacht der damaligen Zeit nach seinem Willen einsetzt und als Richter sein Volk zur Rechenschaft zieht. Äußere Zeichen von Größe („Stadt, Säule, Mauern“) bedeuten ihm nicht viel; ihm liegt mehr an für ihn bereiten und offenen Menschen.

Aus Erbe und Auftrag 3/17, Seite 315-318

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