Charis Doepgen OSB

Zwischen Sehen und Verstehen

Maria Magdalena auf dem Weg zum Grab Christi

Giovanni Girolamo Savoldo, um 1480 in Brescia geboren, war zunächst in seiner Heimatstadt tätig, zwischen 1506-1508 ist er in Florenz, seit 1521 arbeitet er überwiegend in Venedig, wo er um 1548 starb. Seine Malerei zeichnet sich aus durch eine Vorliebe für Nachtstücke und ausdrucksstarke Lichteffekte. Von seinem Werk Maria Magdalena auf dem Weg zum Grab Christi sind mindestens vier eigenhändige Versionen bekannt; die in Florenz aufbewahrte dürfte die erste sein. Das Bild ist ein Meisterwerk Savoldos hinsichtlich der illusionistischen Malerei des Sichtbaren und ebenso in der psychologischen Gestaltung dieser Erkennungsszene aus dem Johannesevangelium (20,16).

Aus Erbe und Auftrag 1/12, Seite 48-49

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